Ein absolutes Highlight in Namibia ist der 160 km lange und 27 km breite Fish River Canyon. Wie schon erwähnt ist er – nach dem Grand Canyon in den USA – der zweitgrößte Canyon der Welt.
Zu beiden Seiten dieses gewaltigen Tals senkt sich das Gestein jäh 500 Meter zum Flussbett ab. Die teilweise 2.600 Millionen Jahre alten Granite und Gneise, lassen das Herz von jedem Geologen höher schlagen.
Ganz Mutige gehen den 86 km langen Fischfluß-Canyon-Wanderpfad zu Fuß. Deutlich bequemer ist die Straße, die 60 km entlang der Schlucht führt und zu den schönsten Aussichtspunkten abzweigt.
Die Talsohle wird von warmen Mineralquellen durchzogen. Flussabwärts ist rund um die heißen Quellen von Ais-Ais (heiß-heiß) ein kleiner Kurort entstanden. Es gibt eine gleichbleibende Wassertemperatur von 60° C.
Wegen der großen Hitze und der hier herrschenden Luftfeuchtigkeit bleibt der Kurort im Sommer geschlossen.
Wenn man von Fish-River in Richtung Westen über die C 12 fahrend, auf die B 4 Richtung Namib fährt, erreicht man nach ca. 290 km den Ort Aus.
Aus liegt 1480 Meter über NN und ist einer der wenigen Orte, in denen es alle paar Jahre im Winter schneien kann.
Die südafrikanische Armee unterhielt hier von 1915 bis 1919 ein Gefangenlager, in dem rund 1.600 deutsche Kriegsgefangene interniert wurden. Heute ist dort ein Nationales Denkmal mit einem Gedenkstein errichtet.
Westlich des kleine Ort Aus beginnt die Namib. Dort gibt es die Wasserstelle Garub an der man von einem überdachten Unterstand Wildpferde beobachten kann.
Weiter geht es nach Lüderitz. Entdeckt vom portugiesischem Seefahrer Bartolomaeu Diaz, konnte Anfang des 20. Jahrhunderts der deutsche Kaufmann Adolf Lüderitz den Reichskanzler Otto von Bismarck dazu bewegen, diese Bucht zum deutschen Schutzgebiet zu proklamieren – der erste Schritt zur Kolonie Deutsch-Südwestafrika.
Als man später in der Wüste Diamanten entdeckt hatte, wurde Lüderitz zur quirligen Bergbaustadt. Lüderitz lag zwar innerhalb des Diamanten – Sperrgebiets, aber die Stadt selber war nicht gesperrt.
Neben den Diamantenfunden gibt es in Lüderitz auch heute noch eine geschäftige Fischereiindustrie. In der Hauptsache werden Sardinen und Langusten gefangen.
In der umliegenden Wüstenlandschaft findet man neben außergewöhnlich schönen Schmucksteinen auch eine Vielfalt an Sukkulenten.
Nördlich der Stadt liegt der Achat Strand. Hier gibt es wunderschöne, unterschiedlich große „Sandrosen“. Sie bestehen aus kristallisiertem Gips. Man darf sie allerdings nicht mehr einfach mitnehmen. In den Städten gibt es ein umfassendes Angebot, das sich hervorragend als Mitbringsel eignet.
Weiter geht es nach Maltahöhe. Von Lüderitz nach Maltahöhe sind es rund 320 km. Wem das zu weit ist, der sollte in Helmeringhausen einen Zwischenstopp einlegen. Das Hotel Helmeringhausen ist ausgezeichnet und das Essen im Restaurant lässt keine Wünsche offen.
Der kleine Ort Maltahöhe eignet sich ebenfalls hervorragend für einen Zwischenstopp. Im Maltahöhe Hotel gibt es eine Bar und deftiges deutsches Essen.
Sehenswert ist das „Schloss Duwisib“ nahe Maltahöhe, das besichtigt werden kann.
Duwisib war der Traum eines reichen Schutztruppen-Offiziers der sich auf der Farm Duwisib ein Schloss nach historischem Vorbild bauen ließ. Er betrieb sehr erfolgreich eine Zucht mit Vollblutpferden. Nachdem er 1916 während des ersten Weltkrieges in Frankreich gefallen war, wurde das Anwesen verkauft.
Schloss und Pferdezucht verfielen. Möglicherweise sind die legendären 250 bis 300 wild lebenden Wüstenpferde, die man bei Garub beobachten kann, die Nachkommen dieser Zucht.
Garub ist ein Wüstenstädtchen nahe Lüderitz, das wegen einer ergiebigen Quelle überleben kann.
Endlich geht es nach Sossusvlei. Das Sossusvlei im Namib Naukluft Park ist eine von mächtigen Sanddünen umschlossene salzverkrustete Lehmsenke.
Die Dünen erreichen eine Höhe von bis zu 300 Metern und gehören zu den größten Dünen der Welt. Das eigentliche Vlei ist fast immer trocken, da es im Schnitt nur alle 10 Jahre einmal einen Regenschauer gibt. Dann allerdings füllt sich das Vlei mit kristallklarem Wasser, in dem sich der Himmel in wunderbarem Blau spiegelt.
Durch die dichte Lehmschicht, die kaum Wasser durchlässt, hält sich das Wasser eine ganze Zeit lang. Ich hatte schon das Glück, das erleben zu dürfen.