Rundu – Caprivi
Caprivi ist die einzige Region Namibias, die fast vollständig in den Tropen liegt und aus feuchtem Sumpfland besteht. Mehrere Flüsse, die das ganze Jahr Wasser führen, wie der Okawango und der Kwando und Nebenarme des Sambesi, sorgen dafür, dass vor allem in der Regenzeit während der Monaten Dezember bis März Caprivi zu einer ausgesprochen feuchten und daher auch sehr wildreichen Region wird.
Besonders zahlreich sind die Elefanten.
Die durchgehend asphaltierte B 8 trägt ebenfalls zu den zunehmenden touristischen Aktivitäten bei.
Caprivi – Popa Falls
Im westlichen Teil des Caprivi liegen die Popa Fälle. Genau genommen handelt es sich nicht um Wasserfälle im eigentlichen Sinne, sondern um Stromschnellen, die einen mehrere Meter hohen Felsriegel aus Quarzit, der die gesamte Breite des Okawango sperrt, durchbrechen. Hier ist der Fluss immerhin einen Kilometer breit.
Die ganze Gegend um die Popa Fälle ist geprägt von einer wunderschönen, geradezu paradiesisch schönen Natur.
Landschaftlich sehr schön gelegene Camps bieten die Möglichkeit dort zu übernachten. Auch einen Campingplatz hat man vor einiger Zeit angelegt, der gut frequentiert wird. Beide Camps werden abends gerne von Flusspferden besucht. Man sollte allerdings nicht zu vertraut mit Ihnen umgehen.
Popa Falls – Katima Mulilo
Katima Mulilo ist eine Grenzstadt nach Sambia, mit etwa 20.000 Einwohnern. Auf dem sehenswerten Markt bekommt man von Souvenirs, Schnitzereien bis zu Kleidung und Lebensmittel so ziemlich alles, was man möchte. Ein kleiner Flugplatz, Supermärkte, Krankenhaus und, sehr wichtig, eine Tankstelle.
Vor ein paar Jahren wurde eine Straßenbrücke über den hier 500 Meter breiten Sambesi fertig gestellt. Das hat dazu beigetragen, dass Katima Mulilo zum Verkehrsknotenpunkt für den Sambia-Verkehr wurde.
Katima Mulilo – Victoria Falls
Die Victoria Fälle gehören zu den beeindruckendsten Wasserfällen der Welt und sind die größten in ganz Afrika.
Auf einer Breite von zwei Kilometern stürzt hier der Zambesi 120 Meter in die Tiefe.
Livingstone, der von den Fällen gehört hatte, landete 1855 auf einer kleinen Insel, direkt den Fällen gegenüber. Die Insel wurde nach ihm benannt und heißt heute Livingstone-Island. Er beschrieb die Wasserfälle als
„das Schönste, das ich in Afrika je zu Gesicht bekommen habe.“
Zum Ende der Regenzeit – also wenn der Sambesi im Februar und März durch die Niederschläge stark angeschwollen ist – schießen bis zu 10.000 m³/s Wasser über den Nordrand der Schlucht in die Tiefe. Dann ist der Sprühnebel so dicht, dass die Sicht teilweise stark eingeschränkt ist. In der Trockenzeit von September bis zum Beginn der Regenzeit reduziert sich die Wassermenge auf nur noch wenige Hundert Kubikmeter/Sekunde.
Eine besondere Touristenattraktion ist Devil’s Pool, ein kleines natürliches Bassin, das unmittelbar an der Kante des Wasserfalls liegt und von September bis Dezember, also bei niedrigem Wasserstand im Fluss, gefahrlos zum Baden genutzt werden kann. Ich kann Ihnen sagen, das sind Mutproben pur und nichts für mich – auch wenn sich sogar einige Frauen mit Hilfe schwarzer Guides dahin gewagt haben. Zum Glück gab es das Angebot zu „meiner Zeit“ noch nicht. (aber es gab einen tollen TV-Bericht über dieses Abenteuer)
Obwohl der Zambesi mit den Victoriafällen Weltkulturerbe ist, überlegen die beiden Anliegerstaaten Sambia und Simbabwe, den Fluss als Energiequelle zu nutzen.
Victoria Falls – Chobe National Park
Auf der Rückfahrt von den Victoria Falls ist ein Besuch des riesigen Chobe Nationalparks in Botswana naheliegend – dem wildreichsten Naturreservat dieses Landes.
Wichtig: Informieren Sie sich vorher, welche Papiere an der Grenze nach Botswana notwendig sind. Man muss jede Kleinigkeit deklarieren. Außerdem gelten die Grenzbeamten als sehr unfreundlich. Schmiergelder sind allerdings nicht zu empfehlen. Das kann nach hinten losgehen.
Zu bedenken ist auch, das Botswana außerordentlich teuer ist. Sogar Campingplätze haben so hohe Preise, wie gute Lodges in Namibia.
Der Preis wird damit begründet, dass man aus ökologischen Gründen lieber wenige, dafür „betuchte“ Urlauber haben möchte. Man muss wirklich überlegen, ob man sich die „Abzocke“ gefallen lassen will. In Namibia gibt es genug Alternativen!
Falls Sie sich doch dazu entschließen, geht es über den Grenzort Kasane nach Botswana weiter.
Der Chobe National Park liegt westlich des Ortes und hat die größte Wildkonzentration des Landes. Allerdings ist der Park zum Teil ein Überschwemmungsgebiet und in der Regenzeit nicht zugänglich. Selbst in der Trockenzeit ist ein gefahrloses Befahren ohne Geländewagen nicht möglich.
Die Wildkonzentration dieses Parks werden Sie in keinem anderen Naturschutzgebiet des südlichen Afrikas finden.
Alleine 50.000 Elefanten leben in einem Gebiet, das eigentlich nur die Hälfte vertragen würde. Über kurz oder lang wird das dazu führen, dass Elefanten zum Abschuss frei gegeben werden müssen.
Im Park gibt es ein paar sehr einfach ausgestattete Campingplätze und die luxuriöse und entsprechend teure Chobe Game Lodge.
Chobe NP – Maun
Vom Chobe National Park aus bietet es sich an, nicht zum Caprivi zurückzufahren, sondern die Strecke durch Botswana nach Maun zu wählen. Die gut ausgebaute Straße führt von Maun über Ghanzi nach Gobabis. Wenn es sein muss, ist diese Strecke in einem Tag zu schaffen.
Der Ort Maun liegt im Süden des riesigen Okawango Deltas der nördlichen Kalahari Wüste. Der Ort
mit rund 30.000 Einwohnern lebt hauptsächlich von den Touristen, die das Okawango Delta erkunden wollen.
Maun – Ghanzi – Buitepos – Gobabis – Windhoek
Maun besitzt keinen Stadtkern im eigentlichen Sinn, nur einige große Straßen sind asphaltiert. Das Zentrum bilden zum einen der Flughafen mit einigen angrenzenden Safariveranstaltern und Cafés zum anderen die Anlagen rund um das Cresta Rileys Hotel.
Maun dient als Ausgangsort für Exkursionen ins Okavango-Delta und in den Chobe-Nationalpark. Dadurch gewinnt die Stadt immer stärker an touristischer Bedeutung. Der Flughafen von Maun gehört zu den meistfrequentierten im südlichen Afrika.
Erfahrene Buschpiloten bringen von hier aus ihre Gäste zu den zahlreichen, oft sehr entlegenen und schwer zugänglichen Safari Camps im Okavango sowie zum Chobe NP.
Ich denke, dass die Entscheidung, weiter durch Botswana nach Namibia zu fahren, nun gefallen ist. Durch die gut ausgebauten Straßen ist die Entfernung zur Grenze nach Namibia gut zu schaffen.
Wie schon vorher beschrieben, ist eine Übernachtung in Gobabis sinnvoll.
Gobabis ist Distrikthauptstadt und Hauptversorger der umliegenden Farmen, die zu einem großen Teil deutschstämmig sind. Die Bevölkerung wird großteils von Hereros gestellt, die auch aus Botswana zum Einkaufen kommen.
Von Gobabis bis Windhoek sind es noch etwa 200 km, die man auf der gut ausgebauten B 6 schnell zurücklegen kann.